Alle Bundesligaspieler des HSV seit 1963

Ka - Kiz

Kacar Gojko
Kaltz Manfred
Kampf Wolfgang
Kargus Rudolf
Karl Markus
Karow Andreas
Kastl Manfred
Katterbach Noah
Kaufmann Mikkel
Keegan Kevin
Keller Ferdinand
Ketelaer Marcel
Khatibi Rasoul
Kientz Jochen
Kindvall Niclas
Kinsombi David
Kirjakov Sergej
Kirschstein Sascha
Kittel Sonny
Kitzbichler Richard

 

 

Gojko Kacar (26.01.1987)

Eigentlich wollte ihn der HSV schon zur Saison 2009/2010 holen, doch erst ein Jahr später klappte der Wechsel. Gojko sollte auf der "Sechser"-Position die ins Alter gekommenen Ze Roberto und David Jarolim ersetzen. Doch der Serbe war ein Allrounder und konnte von der Verteidigung bis zum Sturm alles spielen. Er hätte wahrscheinlich auch in einer anderen Disziplin Karriere gemacht, denn zwei seiner Onkels holten bei Olympischen Spielen Medaillen im Boxen. Und auch Kacar war bei einer Olympiade dabei, mit der serbischen Nationalelf bei den Spielen 2008 in Peking (3 Spiele).

 

Nach der Jugend von Podmladak FK spielte er seit 2002 bei FK Vojvodina Novi Sad. Ab dem Profibeginn 2005 in der serbischen Liga machte er 78 Spiele und 15 Tore und wurde 4 mal in der UEFA-Cup-Quali eingesetzt (1 Treffer).

 

Seine Zweikampfstärke und Dynamik und sein unnachahmlichem Zug zum Tor fiel auch Dieter Hoeneß auf, der ihn im Januar 2008 zu Hertha BSC holte. Auch hier schlug er sofort ein, wurde von Mitspieler Derdai als "Kopfballungeheuer" ausgezeichnet, da seine Spezialität war, aus vollem Lauf zum Kopfball ansetzen und dabei so hoch wie kaum ein anderer zu springen. Auch Trainer Favre war von seiner kämpferischen und läuferischen Spielweise und seiner Abschlussstärke überzeugt und meinte: "Gojko kann jederzeit ein Tor schießen, er ist immer gefährlich." Auch das trotz seiner Jugend schon sehr abgeklärte Spiel überzeugte. Nach dem Trainerwechsel und etlichen Verletzungen lief es nicht mehr so rund. Er selbst meinte kritisch, dass er noch Defizite bei der Ballannahme und am Boden habe. Insgesamt machte er für die Berliner 64 Spiele in der BL und erzielte dabei 10 Tore. Im Pokal waren es 2 Spiele und in UEFA-Cup und Europa League nebst jeweiliger Qualifikation insgesamt 12 Einsätze und 3 Tore.

  

Hertha stieg am Ende der Saison 2009/2010 ab, doch Manager Michael Preetz wollte ihn mit aller Macht halten. Deshalb kostete es dem HSV auch 5,5 Millionen Euro Ablöse, um ihn an die Alster zu holen. Hier gelang ihm aber anfangs nicht viel, er war nicht richtig fit und wurde nur viermal kurz eingewechselt. Aber gegen Kaiserslautern, wo er den verletzten Jarolim ersetzte, platzte der Knoten. Er erzielte einen Treffer selbst und bereitete einen weiteren vor. Armin Veh meinte, ihm habe Kacar insgesamt gut gefallen, auch wenn er teilweise wie ein "tapsiger Bär" daherkomme. Er spielte sich langsam in die Mannschaft. Doch ein Bänderriss im rechten Knöchel, den er sich am 12.11.2010 in Dortmund zuzog, setzte ihn für den Rest der Vorrunde außer Gefecht. In der Rückrunde wurde er überraschenderweise in der Innenverteidigung eingesetzt.

 

Auch die Saison 2011/2012 verlief nicht berauschend. Zwar absolvierte er 21 Bundesligaspiele - davon jedoch nur vier über die gesamten 90 Minuten. Entweder er war verletzt oder seine Leistungen enttäuschten. Passend zu seiner Verletzungs-Seuche: Am 21.04.2012 zog er sich in Nürnberg einen Knöchelbruch, ein gerissenes Innenband und eine gerissene Syndesmose zu, was wieder einmal ein halbes Jahr Pause bedeutete. Der HSV wollte ihn im Sommer verkaufen, doch 2 Angebote (u.a. Hannover 96) platzten kurz vor Abschluss. Er blieb im Kader, kam aber nur zu drei Kurzeinsätzen mit insgesamt 32 Minuten.

 

Auch im neuen Jahr fand sich zunächst kein Abnehmer, Kacar musste mit der Zweiten trainieren und wurde dort 14mal eingesetzt (2 Tore). In der BL waren es 47 Begegnungen mit 3 Toren. Erst im Februar 2014 konnte man ihn endlich vermitteln, allerdings nur als Leihgabe zum japanischen Club Cerezo Osaka. In Fernost fand der Serbe zu neuem Selbstvertrauen, hatte 12 Einsätze (1 Tor) und war in der AFC Champions League 4 mal unterwegs. "Ich kehre mit neuer Seele zurück.." Spielte sich im Training rasch als Innenverteidiger in die Stammelf. Aber wieder mal warf ihn eine Verletzung lange zurück. Diesmal ein Innenband-Anriss im rechten Knie im Testspiel gegen Lazio Rom.

 

Rückte in der Rückrunde 2014/2015 nach dem Ausfall wichtiger Stammkräfte wieder in die Elf, spielte auch einen soliden Part. Trotzdem war er schon "aussortiert", sollte sein Vertrag im Sommer 2015 nicht verlängert werden. Aber unter seinem Förderer Labbadia, der ihn bereits im Frühjahr 2010 nach Hamburg lockte, sicherte er durch 3 Tore in den letzten 4 Spielen dem HSV wichtige Punkte im Abstiegskampf. War auch beim 1:1 gegen den KSC in der Relegation dabei. So wurde sein Vertrag doch um ein Jahr zu "stark gekürzten Zahlungen" verlängert. Doch im Sommer 2016 trennten sich nach abermaligen 32 Spielen und 4 Toren endgültig die Wege.

 

Gojko wechselte ablösefrei zum Ligakonkurrenten FC Augsburg. Rückblickend meinte er zur Hamburger Zeit: "Es war eine Achterbahnfahrt. Ich hatte schwindelige sechs Jahre mit Höhen und Tiefen. Jetzt will ich nur Fußball spielen und ihn genießen."

 

Das erste Jahr in Augsburg bekam er unter Trainer Dirk Schuster noch seine Einsatzzeiten (22 in der Liga und 1 im Pokal), wenn die auch hier in der Rückrunde (mit Trainer Baum)schon oft kurz waren. In der Saison 2017/2018 kam er aber nur noch 6 mal zum Zug, darunter waren drei 1minütige Intermezzos. Allerdings gelang ihm hier gegen Hannover sein einziger Treffer. Im Sommer 2018 gab es keine Vertragsverlängerung.

 

Nach längerer Suche fand er in Zypern bei Anorthosis Famagusta eine neue Anstellung. Doch auch hier war nach nur 6 Partien schon im Januar 2019 wieder Schluss. Nach der erfolglosen Suche nach einem neuen Verein beendete er daraufhin seine Laufbahn. Von Januar übernahm er bis Saisonende in der ersten serbischen Liga bei FK Proleter Novi Sad das Amt des Co-Trainers. Nach dem Abstieg im Sommer 2022 stellte der Club den Spielbetrieb ein und existiert nicht mehrt.

 

Mit der U21-Nationalelf seines Landes wurde er 2007 in den Niederlanden Vize-Europameister und war auch bei der U21-EM 2009 dabei. Bei den Herren wurde er erstmals im November 2008 berufen. Auch bei der WM 2010 in Südafrika war er dabei, wurde aber nur 20 Minuten gegen Deutschland eingesetzt. Bis Februar 2012 kam er neben den 16 Spielen und 7 Toren für die U21 auf 25 Begegnungen für die serbische Nationalelf.

 

In Serbien hatte er zunächst Rechtswissenschaft studiert, da er den Beruf seines Vaters, der Anwalt ist, ergreifen wollte.

 

BL-Saison Sp To
2010/2011
2011/2012
2012/2013
2013/2014
2014/2015
2015-Rel
2015/2016
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1
Europa Sp To
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DFB-Pokal Sp To
2011/2012
2014/2015
2
1
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Manfred Kaltz (06.01.1953)

Der gebürtige Ludwigshafener ist noch vor Uwe Seeler ohne jede Frage der erfolgreichste HSV-Spieler aller Zeiten. War über 19 Jahre hinweg eine Institution bei den Rothosen. 69 Berufungen (mit 8 Toren) als Nationalspieler (1978 WM-Teilnehmer mit der Niederlage gegen Österreich, 1980 Europameister gegen Belgien, 1982 Vize-Weltmeister gegen Italien; Welt- und Europaauswahlspieler. Für Deutschland bestritt er außerdem 3 Länderspiele für die B-Mannschaft, 7 waren es für die Amateure und 2 für das deutsche U23-Team.

 

Der HSV- Rekordspieler kam 1970 als Jugendnationalspieler über VfL Neuhofen vom TuS Altrip (deutscher A-Jugend-Vizemeister) im Rahmen des seinerzeitigen Jugendprogramms mit Mentor Gerhard Held nach Hamburg und bestritt von 1971 bis1991 insgesamt 581 Spiele, wobei er 76 Tore - überwiegend Strafstöße (53 waren es) - erzielte. Nach Charly Körbel die zweit meisten Bundesligaeinsätze! Im DFB-Pokal kam er auf 67 Einsätze und 15 Tore, im Ligapokal waren es 7 Begegnungen (die Matches von 1977 und 1983 waren inoffiziell und werden nicht gewertet) und auch im Supercup-Finale 1987 gegen München war Manni dabei. Deutscher Meister 1979, 1982 und 1983, Vizemeister 1976, 1980, 1981, 1984 und 1987, Pokalsieger 1976 gegen Kaiserslautern und 1987 (erzielte das entscheidende Tor) gegen die Stuttgarter Kickers und Vizepokalsieger 1974 (gegen Eintracht Frankfurt). Ligapokalsieger 1972 (gegen die Mönchengladbacher Borussen.

 

Natürlich war er auch beim größten HSV-Triumph, den Gewinn des Europapokals der Landesmeister 1983 gegen Juventus Turin, dabei. Gewann 1977 den Europapokal der Pokalsieger gegen RSC Anderlecht und stand jeweils in den Finals bei den Landesmeistern (1980 gegen Nottingham Forest), im UEFA-Cup 1982 (gegen IFK Göteborg) und im UEFA-Supercup (1976 gegen Liverpool und 1983 gegen Aberdeen. 20 Einsätze und 2 Tore im Europapokal der Landesmeister, 17 Spiele mit 3 Treffern im Europapokal der Pokalsieger und 41 mal im UEFA-Cup (5 Tore). 7 Partien mit 1 Tor im Intertoto-Cup und 3 Einsätze in den UEFA-Supercups (1 Tor).

 

Eine wahrlich stolze Bilanz! Kaltz war an allen Titeln, die der HSV seit Gründung der Bundesliga gewann, beteiligt. Bekannt wurde der rechte offensive Verteidiger, der immer im Vorwärtsgang war, auch als Erfinder der "Bananenflanken" (die Horst Hrubesch mit dem Kopf verwandelte: "Manni Flanke, ich Kopf, Tor") berühmt.

 

Zum Ende seiner Karriere wechselte er kurz nach Frankreich, was sich als nicht so gut herausstellte. Bei Girondins Bordeaux kam zwischen Juli und Oktober 1990 zu einem einzigen Einsatz und auch beim FC Mulhouse, für den er bis zum Saisonende auflief und mit dem Club abstieg, waren es lediglich 12 Einsätze und 1 Tor. Kehrte nach Hamburg zurück. Am 17.04.1991 zog er sich gegen Dortmund zum letzten Mal für 8 Minuten das Trikot mit der Raute über. Wie er rückblickend im Buch "Unser HSV" mit "Der Abschied war scheiße" beschrieb.

 

Bis auf diesen kurzen Abstecher ins Ausland blieb er dem HSV bis zum Sommer 1991 immer treu. Er wurde ironisch "Schwätzer" genannt, weil der wortkarge Pfälzer nur selten den Mund aufmachte. Unverständlicherweise bekam er kein Abschiedsspiel!! Und auch keine Ehrung seitens des Vereins zum 60. oder 65. Geburtstag.

 

War später kurz als Co-Trainer in verschiedenen Vereinen tätig, u.a. 2000/2001 bei Eintracht Frankfurt unter Felix Magath, dem er auch anschließend kurz beim VfB Stuttgart assistierte. Wurde 2000 zum besten Rechtsverteidiger des Jahrhunderts gewählt.

 

Dann erfolgreicher Geschäftsmann in Hamburg (Vertriebsleiter einer Mineralwasserfirma "Coralba"), Gesellschafter eines Rehabilitationszentrums und Inhaber einer Handelsagentur. War als Vermögensberater tätig und gehörte dem Kuratorium der Stiftung Jugendfußball an, die er mit gründete. Ist Leiter der "Manni Kaltz Fußballschule" in Neu-Wulmstorf, wo er von vielen ehemaligen HSV-Kollegen unterstützt wird. Auch bei der Fußballschule des VfL Bochum mischt er als Trainer mit. Seit 2009 ist er auch noch Repräsentant der Sport- und Eventvermarktungsagentur EIBA communication. Machte auch mit beim "Fitnesstraining für Autofahrer" eines Reifenherstellers. Hat auch wie so viele andere ex-Profis den Golfsport für sich entdeckt.

 

Der gelernte Maschinenschlosser lebt in Winterhude und ist in dritter Ehe mit der Malerin Vineeta Oertel verheiratet. War Anfang 2015 als Teilnehmer im "Dschungelcamp" im Gespräch, sagte aber ab. Stellte sich 2014 gegen die Initiative "HSV plus", er wolle nicht, "dass der HSV verramscht wird." Anfang 2018 ließ er an den Verantwortlichen des HSV kein gutes Haar: "Wenn ich den HSV emotional begleiten würde, hätte ich Magengeschwüre. Über eine ganze Spielzeit macht der HSV keinen Spaß mehr. Und am Ende feiern sie den Klassenerhalt wie eine Meisterschaft."

 

Er bedauerte, dass ihm nie jemand nach der Spielerkarriere einen Posten beim HSV angeboten habe: "Mich hat nie jemand gefragt." Und sarkastisch: "Vielleicht bekomme ich ja zum 75. Geburtstag ein Abschiedsspiel geschenkt."

 

BL-Saison Sp To
1971/1972
1972/1973
1973/1974
1974/1975
1975/1976
1976/1977
1977/1978
1978/1979
1979/1980
1980/1981
1981/1982
1982/1983
1983/1984
1984/1985
1985/1986
1986/1987
1987/1988
1988/1989
1990/1991
32
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34
33
26
34
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34
32
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32
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13
4
2
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Europa Sp To
1971/1972-ue
1974/1975-to
1974/1975-ue
1975/1976-ue
1976/1977-po
1977/1978-to
1977/1978-su
1977/1978-po
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1983/1984-su
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DFB-Pokal Sp To
1971/1972
1972/1973
1973/1974
1974/1975
1975/1976
1976/1977
1977/1978
1978/1979
1979/1980
1980/1981
1981/1982
1982/1983
1983/1984
1984/1985
1985/1986
1986/1987
1987/1988
1988/1989
1990/1991
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Liga-Pokal Sp To
1972/1973-li
1976/1977-sc
1982/1983-sc
1987/1988-sc
7
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Wolfgang Kampf (06.05.1949)

War in der HSV-Jugend groß geworden und spielte dann ab 1968 bei den Amateuren. Galt als "das wohl größte Talent in den eigenen Reihen". Der Blondschopf brachte es in der Bundesliga zwischen 1970 und 1971 auf lediglich drei Einsätze (gegen Schalke 04, 1.FC Köln, Werder Bremen, Bilanz: 1 Unentschieden und 2 Niederlagen) und 1 mal im UEFA-Cup (beim 7:1 gegen La Gantoise Gent). Das Abendblatt schrieb: "Seit seinem Gastspiel in der Bundesliga betrachtet er anscheinend die Landesliga-Spiele als besseres Auflockerungstraining."

 

Anschließend 2 Jahre mit Gert Girschkowski beim Regionallisten Phönix Lübeck, wo er auf Gerd-Volker Schock traf, und von 1973 bis 1976 beim Stadtnachbarn FC St. Pauli. Hier war er an der Seite von Franz Gerber oder Klaus Fock bedeutend erfolgreicher. Nach 25 Spielen in der Regionalliga Nord war er in 5 Partien dabei, als erfolgreich die Qualifikation für die neugegründete Zweite Liga Nord geschafft wurde. Absolvierte dann dort für den Verein ab 1974 in 2 Jahren 60 Spiele und traf dabei 7mal ins Tor. Im Pokal versenkte er für den Kiezverein in 4 Spielen die Kugel 2 mal im Netz.

 

Spielte anschließend zwischen 1976 und 1981 als Kapitän in der Amateuroberliga Nord bei Barmbek-Uhlenhorst (zusammen mit Joachim Phillikowski und Andreas Brehme, 154 Partien und 50 Treffer). Die letzten sechs Jahre verbrachte er bei Altona 93 (u. a. mit Borisa Djordjevic). Zunächst als Spieler, dann 1985 noch zwei Jahre als spielender Co-Trainer. Altona stieg in dieser Zeit von der 5. (Landesliga Hamburg) bis in die 3. Liga (Oberliga Nord) auf. Trainer war hier die meiste Zeit Willi Reimann. Laut Wikipedia machte er für Altona 67 Spiele (6 Tore) und wurde im Pokal 2 mal eingesetzt.

 

Was für ein vielseitiger Spieler er war, zeigte er erst nach seiner HSV-Zeit. Bei St. Pauli begann er als Mittelstürmer und wechselte dann auf den Außenverteidigerposten. Bei Barmbek stürmte er wieder und bei Altona lief er als Vorstopper auf. Mit 38 Jahren hörte er mit Fußball auf. Widmete sich dann über 70 mal dem Marathon und Ultra Marathon. In der "Chronik der HSV-Leichtathleten" wird in den Jahresbesten-Listen der Schüler A für 1962, 1863 oder 1966 ein Wolfgang Kampf aufgeführt. In einer dieser Listen ist mit Björn Moldenhauer ein weiterer bekannter Name dabei.

 

Der gelernte Schiffsmakler arbeitete zunächst in einer Speditionsfirma und war dann für ein Optikunternehmen unterwegs. 2005 gründete er in Hamburg mit zwei Partnern ein eigenes Brillen-Label "Hamburg Eyewear", das in Europa sehr erfolgreich ist. Er lebt seit 2008 in München und hat zwei kleine Mädchen.

 

BL-Saison Sp To
1970/1971 3 0
Europa Sp To
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Rudolf Kargus (15.08.1952)

Der "Wormser Bub" und gelernte Kfz-Schlosser von Wormatia Worms (Regionalliga West), der in seiner Jugend Mittelstürmer war, wurde wie Kaltz, Hidien oder Krobbach im Rahmen des Jugendprogramms 1970 von Manager Held nach Hamburg als Jugendnationalspieler geholt und erhielt 1971 einen Profivertrag. Im Hamburger Tor insgesamt 10 Jahre die Nummer Eins. 254 BL-Spiele für den HSV bedeuten Platz 11 in der ewigen Gesamtliste der Hamburger. Dazu kommen 28 Begegnungen im DFB-Pokal, 5 im Ligapokal. 9 mal wurde er im Europapokal der Landesmeister eingesetzt, 12 mal im Europapokal der Pokalsieger, 19 mal im UEFA-Cup, 8 mal im Intertoto-Cup und 1 mal im UEFA-Supercup. Hielt insgesamt 24 Strafstöße (das ist immer noch Bundesligarekord!).

 

Deutscher Meister (1979), Vizemeister (1976 und 1980), Pokalsieger (1976 gegen 1.FC Kaiserslautern), Pokalfinalist (1974 gegen Eintracht Frankfurt), Ligapokalsieger 1972 gegen Mönchengladbach. Höhepunkte auf internationaler Ebene: Europapokalsieger der Pokalsieger (1977 gegen RSC Anderlecht) sowie 1980 Zweiter im Wettbewerb der Landesmeister gegen Nottingham Forest. Wurde im Trikot des HSV zum 3fachen Nationaltorhüter, war die Nummer zwei hinter seinem Vorbild Sepp Maier. War auch im Aufgebot für die EM 1976 und WM 1978. Erhielt 1980 die Kündigung, der HSV plante mit Koitka und Stein. Hamburg waren seine Forderungen bezüglich Laufzeit und Bezahlung zu hoch. Es fande sich zunäcvhst kein Interessent, der die über 1 Million Ablöse bezahlen wollte.

 

Bekam dann im Oktober 1980 beim 1. FC Nürnberg einen neuen Vertrag. Mit dem "Club" gegen Bayern 1982 DFB-Pokalfinalist. In der Saison 1982/1983 entwickelte sich der zwischenzeitlich zum Kapitän des "Club" berufene zur überragenden Spielerpersönlichkeit und bewahrte den FCN fast allein vor dem Abstieg. Aber auch er konnte den Abstieg zum Ende der nächsten Saison 1983/1984 nicht verhindern. Stand für Nürnberg 119 mal in der Bundesliga zwischen den Pfosten. Im Pokal kam er auf 12 Partien. Noch kurz in der 2. Liga für Nürnberg im Tor (12 Spiele), dort im November 1984 nach der "Oktoberrevolution" gegen Trainer Heinz Höher entlassen.

 

Im Januar 1985 zum Karlsruher SC, auch hier nach 15 Spielen am Ende der Abstieg. Nach einem Jahr in Liga zwei für die Badenser, wo er nur noch 7 mal eingesetzt wurde, im Sommer 1986 für ein Jahr zu Fortuna Düsseldorf. Wieder mal folgte postwendend der Abstieg. Rudi wurde bei der Fortuna in der Bundesliga 20 mal und im Pokal 4 mal eingesetzt. Anschließend war der 1. FC Köln ab Sommer 1987 (in 3 Jahren kein Spiel als Vertreter von Bodo Ilgner) sein Arbeitgeber. Wurde 1989 und 1990 Vizemeister ohne einen einzigen Einsatz. Hängte noch bis 1991 ein Jahr beim HSV an. Ohne Einsatz, in der Zwischenzeit war Richard Golz Stammtorhüter. Stand insgesamt in 408 Partien der ersten Liga zwischen den Pfosten, zusätzlich in 19 Spielen in der 2. Liga.

 

Nach seinem Rücktritt übernahm er zwischen Januar 1991 und 1996 das Amt des Chef-Jugendtrainers beim HSV in Ochsenzoll. Rudi fühlt sich dem Verein sehr verbunden, auch wenn er inzwischen nicht mehr für den Klub arbeitet. War dann auch noch drei Jahre Coach des Hamburger Amateurclubs USC Paloma. Nach einer Hüftoperation konnte er das Thema Fußball ad acta legen. 2005 leitete er ein internationales Fußball-Camp in Camden/New York, in dem deutsche und US-amerikanische Fußball-Spieler gemeinsam trainierten.

 

Hat sich zwischenzeitlich auch einen Ruf als Kunstmaler erworben. Erlernte an der Kunsthochschule Blankenese expressive Malerei. Hat sein Atelier in einem ehemaligen Bauernhaus im Norden vor der Stadt. Zeigte in zahlreichen Ausstellungen seine Aquarelle und Acrylbilder. Hatte unter anderem Ausstellungen im HSV-Museum ("Ballkunst"), im Hamburger Hafen auf dem Museumsschiff "Rickmer Rickers" oder im Hotel "Gastwerk" in Hamburg. Vom DFB wurde er gebeten, für die WM 2006 Fußballbilder zu malen.

 

Wie viele Torhüter hatte auch Kargus eine Marotte: Er nahm vor jedem Spiel fünf Paar Handschuhe mit auf den Platz, die er testete und in das ausgewählte Exemplar spuckte. Über seine Profikarriere urteilte er im Nachhinein: "Ich habe eine grandiose Zeit erlebt, ich konnte meinen Kindheitstraum als Fußball-Profi verwirklichen. Im Rückblick wünschte ich, dass ich damals schon im Kopf so weit wie heute gewesen wäre. Dann hätte ich alles noch mehr genießen können. Aber auch so habe ich schöne Erinnerungen."

 

BL-Saison Sp To
1971/1972
1972/1973
1973/1974
1974/1975
1975/1976
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1971/1972
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Liga-Pokal Sp To
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Markus Karl (14.02.1986)

Von der Jugend des TSV Vilsbiburg (bei Landshut) 2003 zur Jugend und ein Jahr später zu den Profis der SpVgg Greuther Fürth, wo er einmal spielen durfte. In diesem Jahr hatte er auch drei Einätze für die U18 und U19. Der offensive Mittelfeldspieler kam im August 2005 als großes Talent an die Elbe, brachte es in der Halbsaison aber nur auf insgesamt 14 Minuten Einsatz in 3 Spielen und 4 Spielen im UI-Cup. War aber bei den Amateuren eine feste Größe (32 Spiele, 1 Tor). Da er aber auch in der Saison 2006/2007 nicht in die Profi-Elf hineinfand (11 Minuten in 2 Spielen) ging er im Winter 2006 frustriert nach Fürth zurück. Hatte hier aber auch nur 5 Einsätze in der 2. Liga, lief überwiegend bei den Amateuren in der Oberliga Bayern auf (19 Partien und 4 Tore).

 

Genau ein Jahr später im Januar 2008 zum FC Ingolstadt, zuerst ausgeliehen und im Sommer 2008 fest verpflichtet. Stieg mit der Mannschaft von der (damals drittklassigen) Regionalliga Süd in die 2. Liga auf und postwendend wieder ab (in die neugegründete 3. Liga). Wurde dort unangefochtener Stammspieler. Aber nach dem erneuten Aufstieg wurde er zunächst wegen seines Schlendrians zur zweiten Mannschaft in die Bayernliga abkommandiert (3 Treffer in 9 Partien). Erst als Benno Möhlmann, den er noch aus Fürther Zeiten kannte, im Spätherbst als neuer Trainer verpflichtet wurde, rückte Karl wieder in die Stammelf bei den Profis. Hatte bei den Oberbayern 54 Einsätze (4 Tore) in der 2. Liga, 27 Spiele (3 Treffer) in der Dritten Liga sowie 15 Partien mit 1 Tor in der Regionalliga. Im Pokal brachte er auf 2 Wettkämpfe.

 

Im Sommer 2011 nach Berlin zum Ligakonkurrenten Union, wo er sofort Stammspieler wurde, "war die Lunge des Teams." Erzielte in 51 Begegnungen 34 Treffer, im DFB-Pokal war er 3 mal dabei. Aber in der Winterpause 2012/2013 unterschrieb er beim Aufstiegsaspiranten 1.FC Kaiserslautern. Diesen Wechsel nahmen ihm die Berliner sehr übel. Er gab auch zu, an Union zu hängen, aber bei den Pfälzern sah er eher die Chance, in der ersten Liga zu spielen. Konnte bei Lautern das erste Jahr nicht mehr viel beitragen, da er wegen einem Innenbandriss im Knie im April bis zum Ende der Saison ausfiel. Aber nach der Genesung wieder unangefochtener Stammspieler. 98 mal war er für die Lauterer in der 2. Liga unterwegs (7 Tore) und 6 mal spielte er im Pokal.

 

Da sein Vertrag im Sommer 2016 nicht verlängert wurde, wurde er vom FC Sandhausen, der ebenfalls in dieser Liga beheimatet war, als Führungsspieler verpflichtet. Zog sich am 23.04.2019 in der Partie gegen Dynamo Dresden einen Kreuzband- und Meniskusriss zu, von dem er sich nicht mehr erholte. Deshalb wurde der Vertrag im Sommer 2020 nicht verlängert. Markus kämpfte für die Sandhäusener in 77 Zweitligapartien, wobei ihm 3 Treffer gelangen. Im Pokal war es 1 Tor in 4 Spielen.

 

Ganz aufhören konnte er noch nicht. Ab dem Sommer kickte er für den rheinland-pfälzischen Traditionsverein und ehemaligen Regionalligisten SV Alsenborn in der neuntklassigen A-Klasse, wo er zugleich als Co-Trainer fungierte.

 

BL-Saison Sp To
2005/2006
2006/2007
3
2
0
0
Europa Sp To
2005/2006-ui 4 1
DFB-Pokal Sp To
  0 0

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Andreas Karow (03.11.1958)

Der Abwehrspieler galt als großes Talent, war schon Jugendnationalspieler und kam aus der eigenen Jugendabteilung. Aber vielleicht war die Konkurrenz mit Kaltz, Nogly, Buljan, Hidien oder Wehmeyer in der Defensive Ende der 70er Jahre zu groß. Vielleicht hinderte ihn aber auch, dass er parallel sein Abitur baute und den Wehrdienst absolvierte. Vier Spiele in der Bundesliga, zwei im Pokal und ein Einsatz im Supercup gegen den FC Liverpool. War aber Mitglied der Meistermannschaft 1979 (ohne Einsatz).

 

Spielte danach ab 1979 für zwei Jahre bei Darmstadt 98 in der Zweiten Liga Süd (70 Einsätze und 3 Tore). 6 Spiele mit 1 Tor im Pokal. Verließ die Hessen nach deren Aufstieg in die erste Liga. Weil es ihn wegen des Studiums nach Bayern verschlug, nahm er ein Angebot der SpVgg Unterhaching in der Bayernliga an. Spielte hier unter anderem mit Kurt Eigl. In den 7 Jahren beim Münchner Vorortverein kämpfte er mehrmals um den Aufstieg in die Zweite Liga.1988 wechselte er zurück in seine Heimatstadt und lief zum Abschluss seiner Karriere 2 Jahre bei Altona 93 in der norddeutschen Oberliga auf. Machte hier nochmals 59 Partien und erzielte 2 Tore, im Pokal war er 1 mal dabei. Traf hier auf Uwe Eplinius, dem späteren langjährigen Physiotherapeuten des HSV.

 

Dr. Andreas Karow arbeitete zunächst als Rechtsanwalt und Strafverteidiger in Greifswald und ist heute in Hamburg ein bekannter Strafverteidiger (wurde u. a. im sogenannten "Landshut-Prozess" bekannt) und hat eine Kanzlei mit Schwerpunkt Revision in Strafsachen, Steuerstrafrecht, Strafrecht - Strafverfahrensrecht und Wirtschaftsrecht. Ist als Spielerberater dem Fußball weiterhin verbunden. Läuft auch immer wieder für die HSV-Altliga auf.

 

BL-Saison Sp To
1977/1978
1978/1979
4
0
0
0
Europa Sp To
1977/1978-su 1 0
DFB-Pokal Sp To
1977/1978 2 0

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Manfred Kastl (23.09.1965)

Der Blondschopf kam 1986 zusammen mit Dietmar Beiersdorfer vom bayerischen Oberligisten SpVgg Fürth (einem Vorgänger-Verein von Greuther Fürth). Zuvor hatte er schon bei einigen Nürnberger Amateurvereinen wie TSV Johannis 83, DJK Bayern Nürnberg, 1. FC Nürnberg und bis 1984 beim SK Lauf gekickt. Gelernter Sanitär-Installateur, verdiente sich dann seinen Unterhalt in der Werbeagentur des ehemaligen Nürnberger Spielers Siegfried Susser. Trug mit seinen Toren wesentlich dazu bei, dass der HSV gleich bei seinem Antritt 1987 DFB-Pokalsieger und Vizemeister wurde. Stand 1987 im Finale des Supercups gegen Bayern München.1987 auch zweimal in die Junioren-Nationalelf berufen. Typischer Mittelstürmer mit ausgeprägtem Torinstinkt, dessen besondere Stärke sein Kopfballspiel war.

 

37 Spiele und 17 Tore, ehe er "dem Lockruf des Geldes" erlag und 1988 zu Bayer Leverkusen (26 Spiele, 6 Tore und 5 Einsätze mit 2 Toren im Pokal) wechselte. Glücklich wurde er im Rheinland nicht. Nach nur 1 Saison verließ er den Werksclub 1989 wieder. Aufsteiger St. Pauli zeigte Interesse an einer Verpflichtung, Kastl wollte auch nach Hamburg zurück. Doch Managefr Volkert vonSt. Paulio hatte nicht genügend Kohle. Darum unterschrieb er für 3 Jahre bis 1992 beim VfB Stuttgart. 59 Spiele und 8 Tore, 6 Treffer erzielte er in 8 Pokal-Begegnungen und 5 mal war er im UEFA-Cup vertreten. Deutscher Meister 1992.

 

Ein Angebot vom FC Chelsea schlug er aus, da seine Mutter an Krebs erkrankte. Da Dieter Hoeneß eine so hohe Ablösesumme für ihn verlangte, den kein anderer Verein zahlen konnte/wollte, ging er 1992 zum SSV Ulm in die Oberliga. Zuletzt kurz von Juli bis Oktober 1994 beim VfR Pforzheim in der Oberliga und von 1995 bis 1996 beim 50 km entfernten TSV Wolfschlugen.

 

Beendete nach einer Knieverletzung mit 122 Bundesligaspielen und 31 Toren seine Karriere. War dann kurz Trainer beim FV 09 Nürtingen und Fußball-Lehrer bei der Fußballschule "Doppelpass" und Abteilungsleiter beim TSV Wolfschlugen.

 

Schon während seiner Ulmer Zeit kaufte er ein Hotel. Leitete nach dem Tod seine Mutter in Wolfschlugen ein privates Alten- und Pflegeheim. Darin hatte er sein Hotel umgewandelt, für das er 1995 Insolvenz anmelden musste. Unter anderem waren daran auch noch "Altschulden" seiner gescheiterten Ehe schuld. Lag 2004 wegen eines Auto-Unfalls (als Beifahrer) in Tschechien 2 Wochen im Koma (Schädelhirntrauma, hatte15 gebrochene Knochen, eine Lungenquetschung, Verletzungen der Niere und einen Riss der Leber). Laut einem Gutachten ist er zu 80 Prozent schwerbehindert. Er darf keine Lasten mehr tragen, und sein Gedächtnis verweigert mitunter den Dienst. Für sein Pflegeheim "Haus Kastl" wurde im Sommer 2008 erneut ein Insolvenzverfahren eröffnet, im Okt. 2008 wurde das Haus verkauft. Lebte dann zeitweise von Arbeitslosengeld.

 

Später war er einer der Mitgründer der Pokerfirma Piranha-Poker und trat auch öfters im Fernsehen (DSF) bei Live-Pokerturnieren auf. Dem HSV als Talentsucher weiterhin verbunden. 2013 fungierte er kurz von Mai bis Oktoiber als Abteilungsleiter in seiner alten Heimat beim SK Lauf. Dadurch konnte er wieder normal gesetzlich versichert werden.

 

Seine ex-Frau und die Frau von Ralf Balzis waren Schwestern. Ihre Söhne (also Cousins) Jonas Kastl und Ricardo Balzis spielten um 2018 bei Concordia Hamburg. Manfred hilft seiner Freundin Martina in der Nürnberger Pils- und Musikbar "Teddybär" und spielt dort Dart.

 

BL-Saison Sp To
1986/1987
1987/1988
19
18
10
7
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
1986/1987
1987/1988
5
3
2
2
Liga-Pokal Sp To
1987/1988-sc 1 0

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Noah Katterbach (13.04.2001)

Nachdem Linksverteidiger Tim Leipold den HSV in der Winterpause 2022/2023 in Richtung USA verlassen hatte, war man auf der Suche nach einer Alternative für Miro Muheim. Fündig wurden die Verantwortlichen beim FC Basel, der seine Saisonvorbereitung ebenfalls in Spanien, nur 20 Minuten vom HSV-Trainingslager entfernt, absolvierte.

 

Noah wuchs im Eifeldörfchen Dreiborn (geboren in Simmerath) auf. Beim dortigen TuS DJK Dreiborn machte er seine ersten fußballerischen Schritte. Scouts des 1.FC Köln sahen sein Talent und wollten ihn in die Rheinmetropole holen. Dies scheiterte zunächst am Veto der Eltern (Vater Schornsteinfeger) die wegen der Entfernung (140 km, 2 Std. Fahrt) befürchteten, dass seine schulischen Leistungen darunter leiden würden. Doch2008 durfte er zu den Geißböcken, zunächst fuhren ihn die Eltern mehrmals wöchentlich zum Training, später wechselte er ins Fußball-Internat.

 

Er durchlief sämtliche Jahrgangstufen des 1.FC Köln, bis er 2017 bei der U19 landete. Hier brachte er es in 2 Jahren auf 37 Einsätze mit 3 Toren in der U19-BL-West. Er wurde 2018 (U17)und 2020 (U19) jeweils mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet (höchste Auszeichnung im Nachwuchsbereich). Im Winter 2018 saß er einige Spiele im Kader der Profis, die (erfolgreich)um den Wiederaufstieg in die Bundesliga kämpften. Zur Saison 2019/2020 wurde er ins Regionalligateam aufgenommen. Insgesamt wurden es bis Ende 2021 in der Regionalliga 24 Spiele (1 Treffer).

 

Am 5. Oktober 2019 stand er gegen Schalke erstmals bei den Profis auf dem Platz. Er spielte sich rasch auf der linken Abwehrseite fest. In dieser sowie der Folgesaison bekam er 39 Einsätze (meistens in der Startelf). Mehr Spiele verhinderte u. a. eine Sprunggelenksverletzung. Er wirkte auch eine Halbzeit im verlorenen Heimspiel der Relegation mit (der Klassenerhalt wurde ohne ihn im Rückspiel gesichert). 4Partien machte er in den beiden Jahren im DFB-Pokal.

 

Doch im Sommer 2021 wurde Steffen Baumgart als neuer Trainer geholt, der nicht mehr auf Noah setzte. Er berücksichtigt ihn lediglich 15 Minuten gegen Hoffenheim. Ansonsten wurde er meist in die zweite Mannschaft abgeschoben. Frustriert ließ er sich im Januar 2022 an den Schweizer Erstligisten FC Basel ausleihen. Die Ereignisse wiederholten sich.

 

Zunächst war er auch hier gesetzt, brachte es in der Rückrunde auf 15 Einsätze und 1 Tor. Aber auch hier kam im Sommer mit Alex Frei ein neuer Trainer, der nicht auf Katterbach setzte. Er wurde lediglich 6 mal berücksichtigt. Im Schweizer Pokal wurden es 2 Begegnungen. Erfreulicher lief es auf der europäischen Bühne ab. Hier brachte er es für Basel auf insgesamt (plus Quali) 10 Spiele in der Conference League. Enttäuscht bat er um die vorzeitige Beendigung der Leihe.

 

So kam es, dass er im Januar 2023 von einem Trainingslager (Basel) ins andere (HSV) wechselte. Zunächst mischt er bei Trainingsspielen mit einer Gastspielgenehmigung mit, bevor die Ausleihe formell bestätigt wurde. Er war sofort von seinem neuen Team angetan: „Ich freue mich, beim HSV zu sein und wurde von den Jungs super aufgenommen. Die Mannschaft gibt Gas im Training, das gefällt mir“. Spielte sich rasch in den erweiterten Stamm. Machte durch seine technisch sehenswerten Offensivvorstöße Hoffnung, sich zu einer Alternative auf den Außenverteidigerposten zu werden. Doch dann zog er sich im Training am 27. April einen Kreuzbandriss zu. Damit war die Saison und (vorläufig) das Kapitel Hamburg beendet. Es blieb bei 11 Einsätzen (davon 4 über die vollen 90 Minuten. Konnte auch in der Relegation nicht mitwirken.

 

Er wäre sehr gern in Hamburg geblieben, auch der HSV zeigte großes Interesse. Doch Köln bestand auf die Rückkehr an den Rhein. Durch die schlimme Verletzung vom Frühjahr konnte Noah aber bis Ende Oktober nicht ins Geschehen eingreifen. Aber auch dann spielte er weder in den Planungen von Baumgart noch seines Nachfolgers Schultz eine Rolle. Der HSV bemühtre sich weier intensiv um ihn und es gelang, ihn Ende Januar 2024 ablösefrei an die Alster zu holen.

 

Auch bei den DFB-Nachwuchsteams durchlief er sämtliche Jahrgangsstufen (U16: 2/0, U17: 12/2, U18: 3/0, U19: 5/0, U20: 1/0). Seit 2021 trug er das Trikot der deutschen U21-Nationalelf. 11 Partien und 1 Tor bis Januar 2023.

 

2. Liga Sp To
2022/2023 11 0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
  0 0

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Mikkel Kaufmann (03.01.2001)

Mikkel Kaufmann Sørensen wurde in Hjørring an der Nordspitze Dänemarks geboren und begann beim heimischen IF.Mit14 Jahren wechselte er 2015 50 km südlich in die Jugendabteilung des Traditionsvereins Aalborg BK. Durch seine tollen Leistungen (u. a. Torschützenkönig mit 24 Treffern) durfte er schon gelegentlich für die Reserve auflaufen, obwohl er noch in der U7 spielte. Im August 2018 gab er sein Debüt bei den Profis in der Superliga. Nachdem er zunächst meist für die Reserve spielte, ging In der Saison 2019/20 dann sein Stern endgültig auf und der 1,90 m lange Stürmer konnte sich bei den Profis profilieren.

 

Für die Aalborger U19 traf er in 17 Partien 16 mal und mit der Reserve machte er 11 Spiele (2 Tore). Im dänischen Pokal wurde er 3 mal eingesetzt. Und bei den Profis war er in Superliga, Playoffs und Abstiegsrunde in 24 Begegnungen dabei, wobei er 8 mal traf.

 

Durch seine Leistungen wurde auch der amtierende dänische Meister FC Kopenhagen auf ihn aufmerksam und wollte ihn ursprünglich zur Saison 2020/21 in die Hauptstadt holen. Doch dann holten sie ihn schon Ende Januar 2020, was Aalborg eine Ablösesumme von 3 Millionen Euro bescherte. Frank Arnesen hatte ihn 2019 vergeblich zum RSC Anderlecht locken wollen, da er „physisch sehr stark“ sei und sich „ gut in engen Räumen bewegen“ könne.

 

In der Hauptstadt konnte er gleich in 5 Partien internationale Luft in der Europa League schnuppern, die erst (wegen der Pandemie) im Oktober im Viertelfinale bei Manchester United endete. Hinzu kommt noch 1 Begegnung in der Folgesaison in der EL-Quali. In der dänischen Liga spielte er sich langsam in die erweiterte Stammelf. Bis er im Dezember 2020 an Corona erkrankte und er längere Zeit ausfiel. Im Anschluss kam er nur noch zu Kurzeinsätzen. So reichte es in 1 ½ Jahren für Kopenhagen nur zu 2 Treffern in 30 Partien in Liga und Meisterrunde. 1 Begegnung absolvierte er für die Kopenhagener Reserve.

 

Im Juni 2021 holte ihn der HSV auf Leihbasis für 1 Jahr mit anschließender Kaufoption in die Hansestadt, als Backup für Glatzel, Wintzheimer und Meißner. Er setzte damit die lange und erfolgreiche Ära dänischer Spieler in Hamburg fort. Sportdirektor Mutzel freute sich: "Mit Mikkel Kaufmann gewinnen wir einen physisch starken Mentalitätsspieler dazu, der uns mit seiner Dynamik und Robustheit eine weitere Option für die vorderste Linie bietet. Sein aggressives Anlaufverhalten wird uns auch im Spiel gegen den Ball bereichern.“

 

Keine glückliche Zusammenarbeit! Gegen Karlsruhe machte er seine einzige Partie über die gesamte Spielzeit und einen weiteren Startelf-Einsatz hatte er gegen Regensburg. Ansonsten bekam er nur 24 Kurzeinsätze (teilweise nur einige Minuten). Insgesamt waren es 124 Minuten. Seine einzigen Treffer erzielte er am 32. und 34. Spieltag. Er durfte aber in den beiden Relegationsspielen (gegen Hertha) und in 4 Begegnungen des DFB-Pokals mitwirken. Einmal musste er auch im Regionalliga-Team antreten.

 

Der HSV gab ihn im Sommer 2022 an Kopenhagen zurück, die ihn postwendend an den Zeitligisten Karlsruher SC weiterverliehen. War sofort Stammspieler und erzielte 10 Treffer in 30 Begegnungen. Im DFB-Pokal wurde er 2 mal eingesetzt. Er ging nach der Leihe nicht zurück, sondern wechselte im Sommer 2023 in die 1. Bundesliga zu Union Berlin. HIer musste er sich erstmal hinten anstellen, war auch nicht im Kader für die Champions League.

 

Für die Nationalelf seines Landes machte er von der U17 bis zur U19 21 Spiele, in denen er 5 Treffer erzielte. Unter anderem wurde er 2 mal bei der U17-EM eingesetzt. Im Februar 2021 kam er erstmals zu 2 Einsätzen in der dänischen U20.

 

2. Liga Sp To
2021/2022
2022-Rel
26
2
2
0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
2021/2022 4 0

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Kevin Keegan (14.02.1951)

Joseph Kevin Keegan war von 1971 bis 1977 in sechs Jahren mit dem FC Liverpool 3mal Meister (1973, 1976 und 1977), Cupsieger (1974), 2x englischer Supercupsieger (1974, 1976) und Fußballer des Jahres (1976) in seiner Heimat geworden. Er gewann den UEFA-Pokal 1973 (gegen Mönchengladbach) und 1976 (gegen den FC Brügge. Und er holte 1977 gegen (schon wieder!) Mönchengladbach den Europapokal der Landesmeister. Für den Club aus der Beatles-Heimat erzielte er in 230 Premier League-Spielen 68 Tore, machte 2 Partien im Europapokal der Pokalsieger, hatte 11 Einsätze (4 Tore) im Europapokal der Landesmeister und machte 5 Tore in 8 Begegnungen im UEFA-Cup.

 

Bevor er an der Westküste seine Triumpfe feierte, hatte er schon in der Jugendzeit und dann ab 1968 bei den Herren in seinem Heimatort bei Scunthorpe United (ungefähr 160 km östlich) in der vierten englischen Liga 124 Partien (18 Tore) absolviert.

 

Er war einer der beliebtesten und besten Fußballspieler Englands in den 1970er Jahren. Manager Dr. Peter Krohn zahlte für den Weltklassespieler die zum damaligen Zeitpunkt Rekordsumme von 2,3 Millionen Mark. In Hamburg brauchte er ein Jahr Anlaufzeit, wurde schon als Fehleinkauf gehandelt, aber dann schlug er prächtig ein. In drei Jahren zwischen 1977 und 1980 bestritt der nur 1,69 m kleine Weltklassespieler für den HSV 90 Bundesligaspiele und erzielte dabei 32 Tore. 9 mal stand er im Europapokal der Landesmeister auf dem Platz und erzielte 2 Tore, bei den Pokalsiegern waren es 4 Spiele und 2 Treffer und im DFB-Pokal 8 Partien und 4 Tore. War auch Ende 1977 in den beiden verlorenen Spielen gegen seinen ehemaligen Club aus Liverpool dabei. Finalist 1980 im Europapokal der Landesmeister (0:1 gegen Nottingham Forrest), Deutscher Meister 1979, Vizemeister 1980. Wurde in der Zeit bei den Hanseaten 1978 und 1979 auch zum europäischen "Fußballer des Jahres" gewählt.

 

Er war ein genialer Techniker und einsatzfreudiger Kämpfer. War Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft und avancierte im HSV-Trikot zum Spieler der absoluten Weltklasse. War DER Publikumsliebling schlechthin, mobilisierte die Massen, noch heute ein Mythos in Hamburg.

 

Zurück auf der Insel spielte er je zwei Jahre für den FC Southampton (1980 - 1982) und für Newcastle United (1982 - 1984). Bei Southampton bestritt er 68 Partien in der Football League First Division (dem Vorgänger der Premier League) und erzielte stolze37 Treffer, womit er Torschützenkönig in England wurde und im UEFA-Cup kam er auf 4 Spiele (2 Tore). Mit dem Zweitligisten Newcastle stieg er 1984in die erste Liga auf. Er wollte sich aber diese Belastung nicht mehr antun und ließ seine Karriere nach Gastspielen bei den Tigers Kuala Lumpur in Malaysia (Sommer 1984 bis Mai 1985) und 2 weiteren Monaten in Australien bei Blacktown City Demons FC ausklingen.

 

In der englischen Nationalelf machte er 63 Länderspiele und erzielte 26 Tore, war er auch bei den Turnieren der EM 1980 und der WM 1982 dabei, wo er aber, auch infolge von Verletzungen nur zu wenigen Einsätzen kam.

 

Nach einer längeren Pause kehrte er im Januar 1991 zu seinem letzten englischen Verein Newcastle United zurück, diesmal als Manager und Trainer. Der Club stand kurz vor dem Abstieg in die Dritte Liga. Er schaffte erst den Klassenerhalt und die nächste Saison den Aufstieg in die Premier League. Dort spielte er stets um die Meisterschaft mit. Doch nach einer Durststrecke wurde er im Januar 1997 entlassen. Sein Weg führte ihn im September zum Drittligisten FC Fulham, die Mannschaft schaffte im Sommer 1999 den Aufstieg in die 2.Liga. Kevin war da aber schon nicht mehr an Bord. Er übernahm im Februar 1999 das Amt des englischen Nationaltrainers und Teammanagers, eine unglückliche Episode. Schied mit den "Three Lions" sang- und klanglos vorzeitig bei der EM 2000 aus. Nach einem verlorenen Qualifikationsspiel gegen Deutschland legte er sein Amt im Oktober 2000 wieder nieder.

 

Im Mai 2001 unterschrieb er beim eben aus der Premier League abgestiegenen Manchester City, schaffte den sofortigen Wiederaufstieg. Gab dort im März 2005 seinem Abschied vom Fußball bekannt. Im Januar 2008 wurde er rückfällig und trainierte seinen alten Club Newcastle United. Doch schon im September war Schluss wegen zu großer Meinungsverschiedenheiten mit der Vereinsspitze. Verklagte seinen Club auf Schmerzensgeld, da die Bosse Spieler ohne seine Zustimmung verpflichtet hatten.

 

"Mighty Mouse" machte auch als Sänger eine passable Figur (vor allem die Single "Head over Heels in Love", von Smokie komponiert und produziert, war in Deutschland ein Erfolg). Bekam dafür von "Bravo" den silbernen "Otto." Ist zwischenzeitlich auch stolzer Träger des "Order of the British Empire."

 

Rudi Kargus sagte über Keegan, dass er "ein durch und durch positiver Mitspieler und Mitmensch" war, "jemand, der die Gemeinschaft gewollt hat." Und Uwe Seeler meint: "Er hat sich nichts auf seine Weltklasse eingebildet, das zeichnet große Spieler aus. Keegan war sympathisch, menschlich und bescheiden."

 

Hat immer noch Kontakt zu "seinem" HSV, lief u. a. 2011 beim "Tag der Legenden" im HSV-Trikot auf. Trägt Hamburg, in dem auch eine seiner beiden Töchter geboren worden ist, "immer noch im Herzen."

 

BL-Saison Sp To
1977/1978
1978/1979
1979/1980
25
34
31
6
17
9
Europa Sp To
1977/1978-su
1977/1978-po
1979/1980-la
2
4
9
0
2
2
DFB-Pokal Sp To
1977/1978
1978/1979
1979/1980
4
1
3
4
0
0

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Ferdinand Keller (30.07.1946)

40 Spiele bestritt der Ur-Bayer vom TSV Pasing und gelernter Bäckermeister für den HSV und kam dabei auf stattliche 16 Treffer. Wurde 1978 Torschützenkönig des HSV. Fraglos ein erstklassiger Mittelstürmer, Typ "schlampertes Genie." Legte sich auch gern mit Trainern (in Hannover zu Heinz Lucas: "Du Volldepp") und Mitspielern (Prügelei mit Willi Reimann, den er in Hamburg wiedertraf) an.

 

Bis 1969 beim Münchner Vorortverein TSV Pasing. Dann von 1969 bis 1970 bei 1860 München. 24 Einsätze und 2 Tore in der Bundesliga plus 2 Einsätze (1 Tor) im Messepokal und ein Treffer in einem Spiel des DFB-Pokals. Nach dem Abstieg in die Regionalliga Süd für 100.000 Mark an Hannover 96 verkauft. Entwickelte sich dort zum Topstürmer, wurde zweimal Hannovers Torschützenkönig. Erzielte in den beiden Jahren 39 Treffer in 61 Spielen. Erzielte im Pokal in 8 Partien sagenhafte 8 Tore.

 

1972 kauften ihn die Münchner für 550 000 Mark zurück. Ferdi wurde gleich wieder Torschützenkönig der Regionalliga. Schaffte mit den Löwen 1974 die Qualifikation für die neue 2. Bundesliga Süd. Blieb bis 1976, der Aufstieg in die Bundesliga gelang nicht, obwohl sogar Max Merkel zurückgeholt wurde. Lief für München in der 2. Liga 60 mal auf und kam dabei auf heute nicht mehr vorstellbare 46 Tore. In 2 Pokalpartien traf er 1 mal ins Netz. Hier trug er auch 1975 gegen Österreich für 18 Minuten das deutsche Nationaltrikot.

 

Stand beim HSV zwischen 1976 und 1978 auf der Gehaltsliste. Ein Trainingstritt gegen die Ferse setzte ihn vor seinem ersten Spiel für den neuen Klub ein halbes Jahr außer Gefecht. Aber dann folgte der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1977 gegen den RSC Anderlecht. Im folgenden Jahr gelangen ihm in diesem Wettbewerb in einem Spiel gegen Reipas Lahti (Nov.1977) 4 Treffer. Wurde auch an der Alster wieder vereinsinterner Torschützenkönig. Traf auch einmal ins Netz bei den beiden Finals 1977 im UEFA-Super-Cup gegen Liverpool. In der Bundesliga 16 Treffer in 60 Spielen, im Pokal traf er in 5 Partien 7 mal und auch im Europapokal war die Zahl seiner Tore (7) höher als die Zahl seiner Spiele (6).

 

Anschließend noch 1 Jahr zur eben abgestiegenen Borussia Neunkirchen in die Oberliga Südwest. Hatte zuvor gedroht, ablösefrei zu einem Münchner B-Klassenverein zu wechseln. Schaffte mit den Saarländern den Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd, beendete aber zum Saisonende seine Karriere.

 

Wohnt seit 1996 vor allen in den Wintermonaten in Südafrika und besitzt dort seit dieser Zeit ein Gästehaus mit 30 Betten und Golfplatz in Seatown, Kapstadt ("Villa Andrea").Besitzt auch in Inning am Wörthsee und in Porec (Kroatien) Häuser. Noch zu Münchner Zeiten - als Zweitligaspieler - kam er zu seinem einzigen Länderspiel (20 Minuten gegen Österreich).

 

BL-Saison Sp To
1976/1977
1977/1978
9
31
2
14
Europa Sp To
1976/1977-po
1977/1978-to
1977/1978-su
1977/1978-po
2
6
2
4
1
4
1
6
DFB-Pokal Sp To
1976/1977
1977/1978
1
4
1
6
Liga-Pokal Sp To
1976/1977-sc (1) (0)

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Marcel Ketelaer (03.11.1977)

Der Dribbelkünstler kam zur Saison 2000/2001 für die stolze Ablöse von 2,8 Millionen von der Borussia Mönchengladbach zum HSV. In Gladbach begann "Kette" 1982 in der Jugend, ab 1995 bei den Amateuren und ein Jahr darauf bei den Profis. Bis 1999 insgesamt 54 BL-Einsätze und 1 Tor. Hinzu kommen 4 Partien und 2 Tore im DFB-Pokal. Dann Abstieg, blieb noch ein Jahr (30 Spiele, 10 Tore) in Liga zwei, bevor er nach Norden zog. Wurde in Mönchengladbach, wo seine Mutter eine Currywurst-Bude betrieb, auch zum 10fachen U21-Juniorennationalspieler und kam auch bei der Olympia-Auswahl (5 mal) und der "Deutschland A2-B"-Nationalelf (4 mal) zum Einsatz.

 

Der Linksfuß galt als eine der größten Hoffnungen im deutschen Fußball. In Hamburg wurde er aber von vielen als klassischer Fehleinkauf gesehen. Nach einem guten Einstand warfen Verletzungen Marcel zurück. Konnte sich nie wirklich durchsetzen, konnte selten glänzen. Ein Highlight war aber im Herbst 2000 beim legendären 4:4 gegen Juventus Turin sein Sprint bis zur Eckfahne mit anschließender Flanke, die zum Tor führte. Ansonsten hat er sein Talent vergeudet, er machte ziemlich alles falsch (unter anderem auch durch zu viel Currywurst). Er sah es rückblickend auch sehr selbstkritisch: "Das lag auch am Erwartungsdruck, der gemacht worden ist und den ich mir selbst gemacht habe. Ich war das erste Mal wirklich von zu Hause weg als heimischer und familienbezogener Mensch. Zudem habe ich einfach saudumme Fehler gemacht, privat wie auch sportlich." Neben 29 Einsätzen in der Bundesliga mit 3 Treffern kam er zu 4 Partien im Pokal (2 Tore) und wurde auch im verlorenen Ligapokal-Endspiel gegen Hertha BSC eingesetzt. International lief er für den HSV 8 mal auf.

 

Wechselte im Sommer 2002 frustriert wieder nach Mönchengladbach zurück (zuerst ausgeliehen, dann fest). Bezeichnete den Wechsel später in Interviews als seinen größten Irrtum und den Auslöser für seine schlecht verlaufene Karriere. Bekam in Gladbach in zwei Jahren keinen Fuß auf den Boden (auch wegen dem neuen Trainer Holger Fach) und beendete sein Engagement schon im April 2004. In 26 Begegnungen gelang ihm kein Treffer, ebenso in 2 Partien im Pokal. Musste zeitweise sogar bei den Amateuren in der Niederrheinliga antreten (8 Spiele, 2 Tore).

 

Noch schlechter erging es ihm in der Saison 2004/2005 beim Aufsteiger 1.FC Nürnberg. Er kam lediglich zu 4 Einsätzen plus 1 Spiel im Pokal. Auch hier musste er bei den Amateuren in der Bayernliga aushelfen (12 Spiele, 7 Tore). Genauso wenig glücklich wurde er bei seinen 14 Auftritten. Dann bis Ende 2005 14 Spiele für den Zweitligisten RW Ahlen (der am Saisonende abstieg). Im Januar 2006 baute er seine Zelte in Deutschland ab und ging nach Österreich. Und hier war er wieder ein richtig Guter. Er fand hier auch sein privates Glück und ist mit "Miss Oberösterreich" zusammen.

 

Spielte zunächst Anfang 2006 beim SV Superfund Pasching in der österreichischen Bundesliga. 39 Spiele und 7 Tore, sowie je ein Einsatz in ÖFB- und UEFA-Cup. Nach dem Verkauf der Mannschaft im Sommer 2008 zum Vereinsnachfolger Austria Kärnten. Hier aber lediglich 6 Partien. Im Sommer 2008 wechselte er zu Rapid Wien, wo er gemeinsam mit dem Torhüter Georg Koch (u.a. Kaiserslautern) spielte und Vizemeister wurde. Er hatte allerdings nichts davon, spielte auch nur selten (12 mal), bedingt auch durch Verletzungen. Je 1 Einsatz im Pokal und der Champions League-Quali.

 

Sein Vertrag wurde im Sommer 2009 nicht verlängert. Im Winter 2009 kehrte er zu den jetzt in der 3 Liga spielenden Paschingern zurück. Wurde dort auch Meister, die Mannschaft durften aber aus regeltechnischen Gründen nicht aufsteigen. Machte nochmals 29 Spiele (2 Tore). Als ihm in der Winterpause 20102011 ein Vereinswechsel nahegelegt wurde, beendete er seine Fußballerlaufbahn.

 

Begann im Sommer 2012 als Scout beim FC Blau-Weiß Linz in der Regionalliga-Mitte und fungierte zugleich als Spielertrainer für die "Zweite." Seit dem Juli 2013 war er als Co-Trainer für die erste Mannschaft der Linzer verantwortlich. Nach der Entlassung im Mai 2014 in der gleicher Funktion zu SK Vorwärts Steyr. Im September des gleichen Jahres zum Chef der Steyrer befördert. Wurde Vizemeister in der Regionalliga Mitte. Trotzdem wechselte er im Sommer 2015 zum eben in die Landesliga aufgestiegenen ASKÖ Oedt im Linzer Umland, wo alle gestandenen Spieler in der Firma des "Gönners" Franz Grad beschäftigt waren. Gleich im ersten Jahr gelang der Durchmarsch in die viertklassige "Oberösterreich Liga."

 

Trotzdem trennten sich die Wege im September 2016 wieder. Marcel war aber nicht lange arbeitslos. Im Januar 2017 unterschrieb er als Co-Trainer (Individualtrainer genannt) beim eben in die Bundesliga aufgestiegenen SKN St. Pölten. Im September nach der Trainerentlassung kurzzeitig Interimscoach. Schon im Juni war der ex-Hamburger Markus Schupp als Sport-Direktor installiert worden. Als der Verein abgeschlagen auf dem letzten Platz stand, wurde dieser nebst Trainer im Februar 2018 gefeuert und Marcel zum neuen Sport-Koordinator ernannt. Und was fast niemand mehr für möglich hielt: die Klasse wurde gehalten. Im Oktober 2018 sprang er nach Trainerwechsel erneut für 1 Partie als Interimscoach ein und half immer wieder mal als "Co" aus.

 

Im August 2020 wurde die Zusammenarbeit wegen der "beruflichen Wünsche von Marcel" ´beendet. Im Mai des folgenden Jahres wurde er zum neuen Sportdirektor (und Sportkoordinator von FC Admira Wacker Mödling berufen. Der Verein firmierte auch als "FC Flyer Alarm Admira". Kurz davor war Felix Magath als "Head of Global Soccer" bei "Flyer Alarm" zurückgetreten. Neu an der Seitenlinie stand der ex-Bremer Andi Herzog, assistiert von Michael Baur (der auch eine HSV-Vergangenheit hatte). Nach dem Abstieg im Sommer 2022 mussten Herzog und Baur wieder gehen.

 

Im Sommer 2023 wurde Peter Stöger als neuer Sportdirektor verpflichtet. Marcel trat ins zweite Glied zurückl und fungierte nun als "Assistent der Geschäftsführung."

 

Geschäftlich lief in Deutschland neben seiner Sportkarriere so ziemlich alles schief, so ging auch sein Sportgeschäft in der Nähe von Mönchengladbach namens "Kette-Sport" pleite.

 

BL-Saison Sp To
2000/2001
2001/2002
14
15
1
2
Europa Sp To
2000/2001-cl
2000/2001-ue
7
1
0
0
DFB-Pokal Sp To
2000/2001
2001/2002
2
2
1
0
Liga-Pokal Sp To
2000/2001-li 1 0

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Rasoul Khatibi (22.09.1978)

Seine Karriere begann er in seiner Heimatstadt Tabriz bei Machine und Traktor Sazi und Zob Ahan Isfahan. Der iranische Stürmer wechselte 1998 zu Pas Club Teheran (die sich seit 2007 Pas Hamedan nennen). Wurde von dort im Sommer 1999 vom HSV ausgeliehen. Er wurde gemeinsam mit seinen Landsleuten Mehdi Mahdavikia und Vahid Hashemian verpflichtet. Konnte sich jedoch überhaupt nicht durchsetzen, war ein klassischer Flop. Er konnte Yeboah in keinster Weise vertreten. Nach einem enttäuschenden Jahr mit nur 4 Kurz-Einsätzen (zusammengerechnet 100 Minuten) kehrte er nach Persien zurück.

 

Zuerst wieder zu PAS Teheran und dann zu Esteghlal FC. Im Sommer 2003 zu Sepahan Isfahan, mit denen er gleich iranischer Meister wurde und er drei Jahre blieb. Zwischenzeitlich auch Nationalspieler des Iran, WM-Teilnehmer 2006 (zweimal beim Vorrundenaus eingewechselt) und beim Asien-Cup 2007, insgesamt 27 Einsätze und fünf Tore. Nach dem Engagement 2006 bei Sharjah FC ging er ein Jahr später zum Emirates Club in die VAE. Von dort innerhalb des Landes zu Al Dhafra.

 

Ein halbes Jahr später wechselte er Anfang 2009 wieder zu seinem Stammverein Pas Club Teheran (6 Einsätze und ein Tor gegen Al-Ettifaq in der AFC Champions League) und war im Sommer 2009 wieder bei Sharjah FC. Im Sommer 2010 kam er wieder bei seinem Heimatverein Traktor Sazi Tabriz an und wieder ein Jahr später lief er bei Gostaresh Foolad FC (ebenfalls in Tabriz) auf.

 

Bei Machine Sazi (2011/2012) und Gostaresh Foolad FC (bis Dez. 2013) Spielertrainer. Ab dem Sommer 2014 Trainer bei Tractor Sazi FC. Aber nach einigen schlechten Ergebnissen schon im Februar 2015 wieder entlassen. Am 1. Juli unterschrieb er bei Siah Jamegan (die seit 2016 FC Mashhad heißen), wo aber schon am 21. August wieder Schluss war. Ab Januar 2016 (mit einer Unterbrechung von Anfang bis Juni 2017) wieder mal bei Machine Sazi Tabriz.

 

Nahm sich im Sommer 2018 eine einjährige Auszeit, bevor er 2019 wieder zu Tabriz zurückkehrte. Doch nur für ein halbes Jahr. Denn ab dem Januar 2020 coachte er den Zweitligisten Aluminium Arak FC. Doch schon im Februar 2021 trainierte er wieder Tractor Sazi FC in Tabriz. Das Wechselspiel ging weiter. Nach der Trennung von Tabriz im Juni 2021 war er von August bis März 2022 erneut Coach von Aluminium Arak. Im Sommer 2023 wechselte er zu FC Paykan in Teheran.

 

BL-Saison Sp To
1999/2000 4 0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
  0 0

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Jochen Kientz (17.09.1972)

Aus den Jugendabteilungen seiner schwäbischen Heimat von SpVgg Ketsch, VfR und Waldhof Mannheim und SV Schwetzingen (mit denen er A-Jugend-Meister Nordbaden wurde) . War dann ab 1981 bei Eintracht Frankfurt, kam allerdings in 2 1/2 Jahren nur zu einem Einsatz, wurde hier aber Nationalspieler der U18 und U21. Von Januar - Sommer 1994 an 1860 München in die zweite Liga ausgeliehen (7 Einsätze). Nach dem erfolgreichen Aufstieg wieder nach Frankfurt (1994/1995).

 

Nach einem Jahr ohne Einsatz der Wechsel nach Spanien zu RCD Mallorca (1995/1996, 87 Spiele und 5 Tore in der Primera División) und CD Logroñés (1996/1997, 19 Partien). Wieder zurück zu 1860 München, wo er seine beste Zeit hatte. In zwei Jahren Bundesliga 36 Spiele (1 Tor), 4 Begegnungen im UEFA-Cup und 2 im DFB-Pokal. Blieb bis Dezember 1999 in München, wurde dort im Januar 2000 für ein halbes Jahr an Panionios Athen ausgeliehen (1 Tor in 13 Spielen). Im August 2000 an die Alster.

 

In seiner einzigen Saison für den HSV kam der Defensivspezialist mit dem Spitznamen "Knochen-Jochen" aber lediglich auf 12 Bundesligaeinsätze. Besonders in Erinnerung wird das legendäre 4:4-Spiel gegen Juventus Turin in der Champions League bleiben. Trainer Frank Pagelsdorf hatte Jochen Kientz mit der Spezialaufgabe betraut, den Superstar Zinidane Zidane zu bewachen, was ihm auch glänzend gelang. Nach 28 Minuten ließ der französische Weltmeister seinem Frust über die erfolgreiche Sonderbewachung freien Lauf und streckte Jochen Kientz mit einer Kopfnuss nieder. Folge - Rot für Zidane.

 

Danach wagte er - nach einem kurzen Gastspiel bei SK Sturm Graz im September1991 den Wechsel zum FC St. Pauli, wo er Bayern München schlug, aber trotzdem abstieg (21 Spiele, 1 Tor). Spielte zuletzt von 1992 bis 1994 für Hansa Rostock mit 23 Erstligaeinsätzen mit 1 Treffer. Wegen einer anhaltenden Knöchelverletzung 2004 Sportinvalide. Acht Profistationen in drei Ländern.

 

Lebt heute auf Ibiza, modelte nebenbei als "Joe Ibiza" für eine Frankfurter Modelagentur ("Amaze Models") und arbeitete bis Anf. 2008 bei Penya Esportiva Sant Jordi in Ibiza als Teamkoordinator. Nachdem er als Scout zunächst für Real Mallorca arbeitete, gründete er dann in Spanien (mit Ableger Deutschland) eine Spieleragentur ("Jochen Kientz Football Consulting"), "die sich der vollumfänglichen Betreuung und Beratung von Profifußballern widmet."

 

Im September 2015 wurde er als Nachfolger von Gerhard Poschner als Sportchef von 1860 München ins Gespräch gebracht. Diesen Posten bekleidete er 2 Jahre später im Dezember 2017. Allerdings beim Regionalligisten Waldhof Mannheim, da wo seine Karriere startete. Um ein Haar scheiterte man als Tabellenzweiter gegen KFC Uerdingen am Aufstieg. Der gelang dann im Sommer 2019.

 

Ende Oktober 2021 wurde er kurz vor dem Pokalspiel gegen Union Berlin freigestellt und dann ein paar Tage später fristlos gekündigt. Er sollte versucht haben, einen positiven Coronatest im Umfeld der Mannschaft zu verheimlichen. Der monatelange Rechtsstreit endete im April 2022 mit einem Vergleich. Das Arbeitsverhältnis endete offiziell zum 30. Juni 2022.

 

BL-Saison Sp To
2000/2001 12 1
Europa Sp To
2000/2001-cl
2000/2001-ue
3
1
0
0
DFB-Pokal Sp To
2000/2001 2 0

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Niclas Kindvall (19.02.1967)

Niclas wurde in Rotterdam geboren, wo sein Vater Ove (schwedischer Nationalspieler) zu dieser Zeit unter Vertrag stand. Nach einigen schwedischen Jugendmannschaften (Hagahöjdens BK., Hovås IF, Älvsjö AIK) im Januar 1987 zu AIK Solna (76 Spiele und 13Tore in der Fotbollsallsvenskan) und im Januar 1991 zu IFK Norrköping. Wurde hier zweimal Vizemeister und 1994 schwedischer Torschützenkönig. In 69 Begegnungen erzielte er stolze 33 Tore.

 

Als in der Winterpause 1994/1995 vom HSV verpflichtet wurde, war er schon 6facher Nationalspieler von Schweden. Wurde per Video verpflichtet, auf dem alle Tore von ihm in Schweden zu sehen waren. Starker Einstand beim HSV, zwei Tore in drei Spielen, doch mehr kam nicht. In Hamburg schaffte er den erhofften Durchbruch nicht. Wurde nach der Halbserie 1995/1996 zu Malmö FF transferiert, wo er bis 2000 spielte. Weitere 23 Treffer in 83 Spielen. Er ließ dann die Karriere bei niederklassigen schwedischen Vereinen (Bara GIF und BK Näset) ausklingen.

 

Sein Name tauchte 2006 als Kinderbuchautor in den Gazetten auf (u.a. mit verkehrspädagogischen Kinderbüchern). Er arbeitet auch beim Fernsehsender TV4. Läuft auch in der schwedischen "Autoren-Nationalelf" auf, die 2006 in Deutschland bei der "2. WM der Autoren" mitwirkte.

 

BL-Saison Sp To
1994/1995
1995/1996
16
3
2
0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
  0 0

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David Kinsombi (12.12.1995)

Besitzt wegen seiner Eltern neben der deutschen auch die Staatsbürgerschaft der Demokratischen Republik Kongo. Geboren in Rüdesheim. Begann 2002 im 25 km entfernten Wiesbaden bei der Germania und wanderte 2 Jahre später zur Jugendabteilung des besser aufgestellten SV Wehen, der seit 2007 den Zusatz „Wiesbaden“ trägt. Hier verbrachte er fußballerisch die nächsten 7 Jahre. 2011 zur U17 des Bundesligisten FSV Mainz 05 und 1 Jahr später zur dortigen U19. Im Herbst 2013 kam er zu 4 Einsätzen in der Mainzer Zweitvertretung in der Regionalliga.

 

Im Sommer 2014 dann vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt wegen „seiner körperlichen Robustheit und der guten Technik“ geholt. In 1 ½ Jahren aber lediglich zu 4 Einsätzen mit 243 Minuten. Deshalb im Januar 2016 vom Karlsruher SC verpflichtet, der ihn aber postwendend für die Rückrunde an den Drittliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg verlieh (11 Spiele). Zur Saison/2017 wieder in Baden zurück, wo sich Sportchef Jens Todt „auf einen absoluten Teamplayer, der defensiv mehrere Positionen ausfüllen kann“ freute. In 26 Partien (mit 1 Treffer) versuchte er vergeblich, den Abstieg aus der 2 Liga zu verhindern.

 

Im Sommer 2017 dann zum Zweitligaaufsteiger Holstein Kiel, der eine furiose Saison spielte und erst in der Relegation vom VfL Wolfsburg gestoppt wurde (David war in beiden Begegnungen über die volle Distanz dabei). Sportdirektor Ralf Becker war vom „schnellen und kampfstarken Defensivstrategen, der als Innen-, Außenverteidiger oder Sechser spielen kann“ begeistert. Durch seine Leistung wurde er zum Kapitän befördert. Die zweite Saison begann mit einem Sieg gegen den eben abgestiegenen HSV, trug 1 Tor zum Sieg bei. Gegen diesen HSV bestritt er im Dezember 2018 auch sein letztes Spiel für die „Störche“ (trug sich hier 2 mal in die Torschützenliste ein). Denn in der Vorbereitung für die Rückrunde zog er sich einen Schienbeinbruch zu, der ihn bis Saisonende außer Gefecht setzte. So blieb es bei 49 Partien mit 9 Toren in der Liga und 4 Einsätzen (1 Treffer) im Pokal. 2018 wurde zu „Schleswig-Holsteins Fußballer des Jahres: 2018“ gekürt.

 

Becker war zwischenzeitlich der sportliche Chef beim HSV. Gemeinsam mit Trainer Wolf versuchte er, seinem ehemaligen Schützling dem HSV (der auf der Suche nach einem Nachfolger für Mangala war) schmackhaft zu machen. Da war der HSV noch Tabellenführer! Obwohl auch andere Vereine an ihm interessiert waren, wollte Kinsombi unbedingt nach Hamburg. Er bekräftigte, dass die zwei Jahre in Kiel ihm „großen Spaß gemacht und als Spieler weitergebracht“ hätten, er sich aber auf die neue Herausforderung freue. Die Ablöse betrug ca. 3 Millionen, 10 % davon steuerte er selbst bei. Allerdings fand er in Hamburg komplett neue Bedingungen vor. Der Aufstieg war misslungen, Trainer und Sportdirektor waren ausgetauscht worden.

 

Nach einem Muskelriss im Trainingslager verpasste er große Teile der Saisonvorbereitung im Sommer 2019. Er war aber selten die gewünschte Verstärkung, wirkte oft gehemmt. Er stand auch fast nie in der Startelf und kam meistens als Einwechselspieler zu Kurzeinsätzen. Das setzte sich auch die nächsten beiden Jahre fort, er konnte selten sein vorhandenes Können abrufen. Folgerichtig erfolgte im Sommer 2022 die Trennung. Er erzielte für den HSV 11 Treffer in 78 Begegnungen und wurde 6 mal im Pokal eingesetzt.

 

David wechselte zum Zweitligisten SV Sandhausen, wo schon sein jüngerer Bruder Christian (früher Mainzer Nachwuchs und KFC Uerdingen) unter Vertrag stand und er auch auf Dennis Diekmeier traf. Wichtiger Spieler, kämpfte in 27 Begegnungen (6 Ttreffer) vergeblich gegen den Abstieg. Hinzu kommen 2 Partien im DFB-Pokal. Sandhausen musste in die Dritte Liga runter, Kinsombi blieb allerdings der zweiten Liga erhalten.

 

Er wechselte im Sommer 2023 zum SC Paderborn 07.

 

Für die deutsche U18-Nationalelf absolvierte David (zu Mainzer Zeiten) 3 Spiele.

 

2. Liga Sp To
2019/2020
2020/2021
2021/2022
27
26
25
5
4
2
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
2019/2020
2021/2022
2
4
0
0

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Sergej Kirjakov (01.01.1970)

Der 1,74 Meter kleine x-beinige Stürmer war sehr dribbelstark, antrittsschnell und ballverliebt, glänzte auch als Vorbereiter. Russischer (28 Spiele, 10 Tore) und sowjetischer (10 Spiele, 5 Tore) Nationalspieler. Auch bei der EM 1992 und der EM 1996 dabei), mit der U18 und U21 seines Landes jeweils Europameister. In der Jugend bei Taifun Orjol und FShM Torpedo Moskau. Spielte vor seinem Bundesliga-Engagement zuletzt ab 1988 für den Moskauer Spitzenklub Dynamo, wo er auf 91 Partien und 9 Tore in der Liga kam. Trat für Moskau auch 6 mal (2 Tore) im UEFA-Pokal an, u. a. gegen Barcelona.

 

Nachdem der VfB Stuttgart zu lange gezögert hatte, griff der Karlsruher SC und Trainer Winfried Schäfer zu und verpflichtete ihn 1992. Bei den Badenern stürmte er 6 Jahre und war ein Ausnahmekönner und ein absolute Star. 4 Jahre kämpfte er hier gemeinsam mit Thomas Häßler. DFB-Pokal-Finalist 1996 gegen Kaiserslautern. Die Mannschaft erreichte 1994 sensationell das Halbfinale im UEFA-Cup gegen Austria Salzburg, nachdem zuvor in einem legendären Spiel der FC Valencia mit 7:0 besiegt wurde. 145 Spiele, 29 Tore in der Bundesliga und 18 Partien (5 Tore) im DFB-Pokal. Im UEFA-Pokal lief er für Karlsruhe 14 mal auf (2 Tore).

 

"Kiki" wurde in Hamburg zur Saison 1998/1999 für 2,3 Mill. verpflichtet. Erhielt an der Alster einen Einjahres-Vertrag. Erzielte in einem Spiel gegen Duisburg drei Treffer. Die Erwartungen konnte er nicht ganz erfüllen. Obwohl der HSV verlängern wollte, wechselte er zur Spielzeit 1999/2000 zu seinem ehemaligen Karlsruher Mentor Winni Schäfer zu TeBe Berlin in die 2. Liga (28 Spiele, 3 Tore). Als der Verein pleite ging, war er ein halbes Jahr arbeitslos, hielt sich beim Siebtligisten TuS Makkabi fit.

 

Spielte ab Januar 2001 zwei Saisons erfolgreich in China bei Yunnan Hongta (47 Einsätze und 18 Tore). Hängte von Januar bis Dezember 2003 noch 1 Jahr bei Shandong Luneng an (20 Partien, 8 Tore). Dann beendete er seine Karriere und wohnte in Glienicke (bei Fürstenwalde).

 

2007 arbeitete er als Spielervermittler und als Berater des FC Carl Zeiss Jena. Für die entgangenen Gelder durch den Zwangsabstieg von Tennis Borussia erklagte er sich vor dem Arbeitsgericht 300.000 Euro.

 

Nachdem er in Deutschland seinen A-Trainerschein gemacht hatte, coachte er SK Ditton Daugavpils in Lettland. Nebenbei spielte bei den Senioren von Hertha BSC oder dem KSC-Dreamteam. Von Januar bis Dezember 2008 trainierte er in seiner Heimatstadt Orjol, 350 Kilometer südlich von Moskau, den Drittligisten Rusichi Orjol. Anschließend bis Oktober 2010 Co-Trainer der russischen U21 und ab Dezember 2012 für die U16, U17, U18 und ab 2015 für die des Landes verantwortlich.

 

Im Oktober 2016 übernahm er russischen Verein Arsenal Tula, der eben in die Premjer-Liga aufgestiegen war. Rettete das Team vor dem Abstieg – und kündigte Ende Mai, da er keine Verstärkungen bekam. Es dauerte 4 Jahre (August 2021), bis er wieder einen Trainerjob übernahm. Er coachte jetzt den drittklassigen FK Leningradets aus Sankt Petersburg. 2023 gelang der Aufstieg in die zweite russische Liga.

 

BL-Saison Sp To
1998/1999 29 5
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
1998/1999 3 1

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Sascha Kirschstein (09.06.1980)

Wuchs in den Jugendmannschaften der Braunschweiger Vereine FSB, SV Olympia 92, BSC sowie ab 1996 Eintracht auf. Stieß dort 1998 zur Reserve der Herrenmannschaft (28 Spiele). Hütete 1999/2000 auch 4 mal bei der ersten Mannschaft in die Regionalliga das Tor. Kam hier aber lediglich auf 4 Einsätze. 2002 Wechsel zum ebenfalls in der Regionalliga kickenden RW Essen. In den 2 Jahren Stammtorhüter mit 55 Partien (und 1 Spiel im DFB-Pokal). Im Sommer 2004 gelang der Aufstieg in die 2. Liga.

 

Durch die guten Leistungen wurde Klaus Toppmöller auf ihn aufmerksam und holte ihn zum HSV. Wurde als Zukunftsoption verpflichtet. In der ersten Saison nur die "Nummer 3" und in der Amateurmannschaft eingesetzt (machte hier insgesamt 16 Spiele). Löste im zweiten Jahr nach dem Weggang von Pieckenhagen dann Stefan Wächter als Nummer 1 ab und war auch in der nächsten Saison zunächst die ersten 9 Spiele Stammtorhüter. Durch einige Unsicherheiten verlor er den Posten erneut an Wächter. Als in der Winterpause auch noch Frank Rost geholt wurde, fand er sich erneut bei den Amateuren wieder. Durfte aber immerhin 5 mal in der Champions League (plus Quali) ran, darunter gegen Arsenal und FC Porto.

 

Er griff dankbar zu, als die SpVgg Greuther Fürth an ihm Interesse bekundete. Bei den "Kleeblättern", an die er 2007 für zwei Jahre ausgeliehen wurde, war er anfangs eine feste Größe. In der Saison 2008/2009 stellte er sich durch einige Patzer selbst ins Abseits und fand sich rasch auf der Ersatzbank wieder. Kam mit Fürth zu 41 Zweitliga-Partien und 3 Einsätzen im Pokal.

 

Der HSV löste den Vertrag auf und Sascha wechselte im Sommer 2009 zu RW Ahlen, kämpfte dort ums Überleben in der zweiten Liga. Im Dezember geriet er in Verdacht, in den Wettskandal verwickelt zu sein. Verließ die Westfalen nach dem Abstieg (33 Spiele und 3 im Pokal) im Sommer 2010 und unterschrieb beim Zweitligaaufsteiger FC Ingolstadt. Verlor aber auch hier bald seinen Stammplatz (an Ramazan Özcan). Konnte sich nicht mehr für die Stammelf empfehlen. In 3 Jahren 49 Begegnungen und 4 im Pokal.

 

Im Sommer 2013 innerhalb der Liga zu Erzgebirge Aue, wo sein Kumpel aus HSV-Zeiten Rene Klingbeil Kapitän war. Verlor dort aber auch im November seinen Stammplatz an Martin Männel. In 2 Jahren stehen lediglich 14 Spiele in der Liga und eins im Pokal zu Buche.

 

Nach dem Abstieg der Vogtländer im Sommer 2015 verließ er Deutschland und wechselte zum rumänischen Verein Poli Timisoara. Der erste Deutsche in Rumänien, ein schlechtes Abenteuer! Man versuchte, sein Gehalt zu drücken, teilweise wurde überhaupt nichts überwiesen. Er wurde in die zweite Mannschaft abgeschoben. Er fühlte sich bedroht und gemobbt. Lief 20 mal in der Liga 1 auf, 2 mal im Liga-Cup und einmal im Pokal. Im Sommer 2016 gelang es ihm, sich aus dem Vertrag zu befreien.

 

Im Januar 2017 wollte er noch einmal durchstarten und unterschrieb beim Regionalligisten RW Ahlen, bei denen er schon 2009 im Tor stand. Nachdem Ahlen am Saisonende in die Oberliga abstieg und er sich mit dem Verein nicht über die Finanzen einigen konnte, kündigte er. Eine Rückholaktion Anfang 2018 scheiterte. Er suchte deshalb in einer Online-Stellenanzeige bei LinkedIn einen neuen Job als Torwart-Trainer.

 

Trainer Erhan Albayrak, den er aus gemeinsamen Ahlener Tagen kannte, wollte ihn im Oktober 2018 zum Oberligisten FSV Duisburg lotsen, der am Tabellenende stand. Sascha sagte ab. Danach beendete er offiziell seine Karriere. Im Juli 2019 hatte er seine erste Arbeitsstelle als Torwart-Trainer und zwar beim Hammer Stadtteilverein SV Eintracht Heessen in der A-Kreisliga, dessen Trainer Meschede er ebenfalls aus Ahlen kannte. Ab dem Sommer 2021 coachte er zusätzlich kurz die Keeper von BW Alstedde, wo er auch als Ersatztorhüter vorgesehen war. Ein Jahr später wurde er Nachwuchstrainer beim FC Altona 93,war von der U233 bis zur U18 verantwortlich.

 

Im Sommer 2018 ergriff er einen bürgerlichen Beruf und arbeitete in der Getränkeabteilung eines Rewe-Marktes in Hamm. Später war er in Seevetal bei Lidl beschäftigt.

 

Er beschreibt sich selbst so: "Meine Stärke ist die Verrücktheit auf dem Fußballplatz. Ich bin der erste Torwart seit langer Zeit, der nach fünf gelben Karten gesperrt wurde. Normalerweise bin ich sehr friedlich, aber beim Fußball erkennt mich selbst meine Frau nicht mehr wieder. Ich bin ein sehr ehrgeiziger und impulsiver Spielertyp, für mich ist es wichtig, keine Angst auf dem Platz zu haben."

 

BL-Saison Sp To
2004/2005
2005/2006
2006/2007
0
14
9
0
0
0
Europa Sp To
2005/2006-ue
2006/2007-cl
2
5
0
0
DFB-Pokal Sp To
2005/2006
2006/2007
1
1
0
0
Liga-Pokal Sp To
2006/2007-li 1 0

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Sonny Kittel (06.01.1993)

Seine Krankenakte war nach 4 Knieoperationen riesengroß. Sonny kämpfte sich aber immer wieder ran. Nicht umsonst hat er sich „Streben nach Glück“ auf den Oberarm tätowieren lassen. Geboren wurde der Sohn polnischer Eltern in Gießen. Dort tat er auch zunächst beim dortigen FC gegen den Ball, wechselte aber mit 6 Jahren zur Jugendabteilung von Eintracht Frankfurt. Hier war dann 17 Jahre seine Heimat.

 

Er wurde mit der Eintracht 2010 deutscher B-Jugend-Meister und wurde das nächste Jahr mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber (Kategorie U18) ausgezeichnet. Trainer Skibbe schwärmte von dem „Ausnahmetalent“ und zog ihn von der U17 zu den Profis hoch. Im August 2010 bekam er im DFB-Pokal als 17jähriger seinen ersten Einsatz. In der Bundesliga war der HSV der Gegner, als Sonny sein 6 minütiges Debüt feierte. 8 mal zog er in seiner ersten Saison das Trikot über, bis er sich im April 2011 im Training zum ersten Mal das Kreuzband riss, was eine achtmonatige Pause bedeutete.

 

Die Eintracht stieg im Mai 2011 ab. Kittel konnte erstmals in der Rückrunde im Februar 2012 gegen den FSV Frankfurt wieder mitspielen. Er brachte es noch auf 11 Einsätze (3 Tore) in der 2. Liga, Frankfurt stieg wieder auf. In der nächsten Saison wurde er 6 mal berücksichtigt, bis er sich im April 2013 wieder schwer am Knie verletzte. Durch den Knorpelschaden wurde seine Karriere weitere 6 Monate auf Eis gelegt. Einmal stand er im Dezember im Kader und er bekam auch in der Europa League gegen APOEL Nikosia eine 28minütige Einsatzzeit, bevor ihm ein weiterer Knorpelschaden erneut zu einer fast 9 monatigen Pause zwang.

 

Es folgte ab September 2014 endlich eine verletzungsfreie Zeit, Sonny mischte in 18 Begegnungen mit. Bis er sich im Mai 2015 seinen zweiten Kreuzbandriss zuzog. Ein weiteres halbes Jahr Reha war angesagt. Das erst 22jährige einstige Toptalent schien am Ende zu sein. Doch im Februar 2016 kehrte er auf den Rasen zurück und kam in dieser Saison noch auf 8 Partien. Sonny Kittel wollte aber einen Neustart beginnen und unterschrieb im Sommer 2016 beim Ligakonkurrenten FC Ingolstadt 04. Krankheitsbedingt brachte er es in Frankfurt in 6 Jahren lediglich auf 40 Bundesligaeinsätze und 11 Spiele in der 2. Liga. 4 mal war er im Pokal dabei, 1 mal in der Europa League und 8 mal sollte er im Regionalligateam Spielpraxis sammeln (1 Treffer). Bei den beiden (erfolgreichen) Relegationsspielen gegen den 1. FC Nürnberg fand er keine Berücksichtigung mehr.

 

In Ingolstadt blühte er wieder auf, war in den drei Jahren fast verletzungsfrei, hatte keine körperlichen Probleme. Aber nach insgesamt 20 Partien und 2 Toren musste er im Sommer 2017 zum zweiten Mal absteigen. Aber in der 2. Liga war er unumstrittener Stammspieler, brachte es auf 64 Einsätze, erzielte 20, bereitete 21 weitere Treffer vor. Und dann der Schock: nachdem die „Schanzer“ lange am Tabellenende krebsten, gelang doch noch der Sprung in die Relegation. Doch diese ging völlig überraschend gegen Wehen Wiesbaden verloren. Sonny war in den beiden Begegnungen dabei. Zusätzlich lief er 4 mal im Pokal auf (1 Tor).

 

Da sein Vertrag nicht für die Dritte Liga galt, griff der HSV zu. Man erhoffte sich von ihm mehr Torgefahr, da seine Stärken der Torschuss, das Dribbling auf engsten Raum und seine Freistöße waren. Er konnte variabel in der Offensivreihe eingesetzt werden, egal, ob links, rechts oder im Zentrum. Wenn er gut drauf war, war er der gesuchte "Unterschiedsspieler", konnte mit seiner Klasse, seinen strategischen und technischen Fähigkeiten ein Spiel allein entscheiden. Doch leider tauchte er immer wieder mal unter, wenn er Verantwortung übernehmen sollte.

 

Kittel trat im Sommer 2022 an die Verantwortlichen mit dem Wunsch eines Vereinswechsels heran. Die stimmten zu. Doch ein anvisierter Wechsel in die amerikanische Major League Soccer zu D.C. United scheiterte genauso wie in der Winterpause der Absprung zu einem Verein aus Saudi-Arabien. Hier legte der Verein sein Veto ein, da kein geeigneter Ersatz für ihn gefunden wurde. Grund aber auch vielleicht auch sein  körperlicher Zustand mit 2 kaputten Knien.

 

Man sah ihn dann seine Unzufriedenheit an. Unlustig spazierte er über den Platz. Doch im letzten Saisondrittel drehte er plötzlich wieder auf, war wieder "der Alte". Er schien wieder Freude am Spiel zu haben. Erzielte hier 5 wichtige Treffer, die aber für den Aufstieg auch nicht reichten. Bis zu seinem Abschied trug er insgesamt 140 mal das Trikot mit der Raute und erzielte dabei 36 Treffer. In der Bundesliga waren es128 Begegnungen mit 34 Treffern. In der Rals traf er ar jeweils in beiden Spielen der Relegation gegen Hertha und VfB Stuttgart (1 Tor) dabei. In 10 Partien des DFB-Pokals erzielte er 1 Tor.

 

Diesmal war es aber der Verein, der den Vertrag nicht verlängerte. Deshalb wechselte Sonny nach längerer Suche im August 2023 nach Polen, dem Land seiner Familie, zum amtierenden Meister Rakow Czestochowa. Hier spielte er gleich in der Champions League. Kittel war vom Verhalten der Hamburger Verantwortlichen enttäuscht. "Das Geschäft ist hart und vielleicht nicht immer so menschlich, wie man es sich wünscht. Das muss man akzeptieren. Ich habe es über die Jahre so erlebt und damit letztlich kein Problem, es ist okay so. Die Verantwortlichen wissen selbst am besten, was richtig und falsch ist.“...... "Ich habe mich damit ein bisschen schwergetan und war enttäuscht, klar.  Ich bin auch nur ein Mensch und keine Maschine oder ein Roboter, habe Gefühle und Emotionen.“

 

Zwischen 2009 und 2013 hatte er in den deutschen Nachwuchs-Nationalteams von der U16 bis zur U20 insgesamt 22 Einsätze und erzielte 2 Treffer. Sein jüngerer Bruder Sammy spielte unter anderem in der U19 von Ingolstadt und 1860 München.

 

2. Liga Sp To
2019/2020
2020/2021
2021/2022
2022-Rel
2022/2023
2023-Rel
31
31
33
2
31
2
11
9
9
0
5
1
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
2019/2020
2020/2021
2021/2022
2022/2023
2
1
5
2
1
0
0
0

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Richard Kitzbichler (12.01.74)

Der österreichische Nationalspieler war der erste Neuzugang der Saison 2002/2003. Er kam gemeinsam mit seinem Landsmann Michael Baur nach Hamburg. Zu Beginn kickte er in den Jugendmannschaften von SV Niederndorf, Bundesnachwuchszentrum Innsbruck und SC Holz Pfeifer Kundl. 1992 unterschrieb er bei Wacker Innsbruck, die sich ein Jahr später in Tirol Innsbruck umbenannten, wo er aber zunächst nur 4 mal zum Zug kam. 1994 für ein Jahr zu seinem ex-Verein in Kundl in die Regionalliga West ausgeliehen. 32 Spiele, 15 Tore. Zurück in Innsbruck wurde er endlich Stammspieler. Erzielte in 71 BL-Partien 14 Treffer, wurde 4 mal im UEFA-Cup eingesetzt (2 Tore), 7 mal im UI-Cup (1 Tor) und 2 mal im ÖFB-Cup.

 

1997 erfolgte der Wechsel zum amtierenden Meister Austria Salzburg, die den Meistertitel unter dem Namen Casino Salzburg errangen und sich jetzt Wüstenrot Salzburg nannten. In 5 Jahren Fixpunkt im Mittelfeld. 162 Einsätze und 7 Tore in der Bundesliga, 7 Begegnungen im ÖFB-Cup. War auch beim Sieg im ÖFB-Supercup 1997 gegen Sturm Graz dabei und stand 2000 im Pokalfinale gegen Graz. Je 2 Partien im UEFA-Cup und der Champions League-Quali und 14 (2 Tore) im UI-Cup.

 

Schon vor seinem Wechsel 2002 an die Alster war er beim HSV kein Unbekannter: In seiner Zeit bei Tirol Innsbruck hatte er noch erfolgreich mit Hamburgs Co-Trainer Manni Linzmaier zusammengespielt. Nach nur 1 Jahr und 7 Spielen kehrte er zu Austria Wien zurück. Als sein Landsmann Trainer Kurt Jara gefeuert wurde, war auch seine Zeit in Hamburg abgelaufen. Konnte sich nicht durchsetzen, wurde am Ende nur noch bei den Amateuren eingesetzt. (7 Spiele, 2 Tore).

 

In Wien holte er dann auch 2005 gegen Rapid Wien den ÖFB-Cup, nachdem er das Jahr zuvor im Finale an Graz gescheitert war. Neben 7 Partien in diesem Wettbewerb kam er in der Bundesliga zu 45 Einsätzen mit 3 Toren. Je 1 mal war er in der Quali für Champions League und UEFA-Cup dabei, im UEFA-Cup selbst machte er 2 Spiele und beim Sieg im Supercup gegen FC Kärnten erzielte er einen Treffer.

 

Im Sommer 2005 wagte er noch mal den Schritt ins Ausland und war bei Melbourne Victory in Australien der gefeierte Star (5 Tore in 18 Begegnungen). Doch ein halbes Jahr später ging er im Januar 2006 wieder in die Heimat zu den Red Bull Salzburg (früher Austria). Hier führte er als Leitwolf das Juniorteam (entspricht U23). Kam in der (zweitklassigen) Ersten Liga und der Regionalliga West noch einmal zu 99 Einsätzen und 16 Toren. Beendete als 35-Jähriger seine Karriere als Profi-Fußballer. Hängte 2009 noch eine Saison bei seinem Stammverein SV Kuchl in der Salzburger Liga an.

 

"Richie" sollte in irgendeiner Funktion den Salzburgern (deren Manager Dietmar Beiersdorfer hieß) weiterhin erhalten bleiben, arbeitet dann zunächst als Videoanalyst bei Red Bull, ab dem Sommer 2015 stieg er dort für ein halbes Jahr zusätzlich zum Co-Trainer auf. Aber im Sommer 2017 folgte er seinem ehemaligen Red Bull-Chef Roger Schmidt als Co und Videoanalyst nach China zu Beijing Sinobo Guoan. Der ehemalige HSV-Busfahrer und -Koch Mario Mosa bekochte die Spieler..

 

Im Juli 2019 wurde der Trainerstab entlassen. Richard fand aber schon im August eine neue Anstellung. Er folgte seinem Landsmann Hasenhüttl als Co zum FC Southampton in die englische Premier League. Als der Verein nicht aus dem Tabellenkeller kam, wurde beiden im November 2022 gekündigt. Im September 2023 wurde er von Bayern München verpflichtet, Er war nun in der Schnittstelle zwischen Lizenzbereich und Campus für den Bereich Top-Talenteentwicklung und Leihspielerbetreuung zuständig

 

Sein erstes Länderspiel hatte er 1996 bestritten. 2002 beendete er nach 17 Spielen seine Karriere in der Nationalelf.

 

BL-Saison Sp To
2002/2003 7 0
Europa Sp To
  0 0
DFB-Pokal Sp To
2002/2003 1 0

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